Weine aus dem Médoc

Das Médoc, nördlich der Stadt Bordeaux, ist eine der bekanntesten und größten Appellationen des Bordelais. Entlang des „linken Ufers“ der Gironde liegen die Appellationen Médoc AOC, Saint-Estèphe, Pauillac, Saint-Julien und Margaux. Deren unterschiedliche Charaktere formt u.a. die Vielfalt der Böden: Kiesablagerungen lassen die Reben tief wurzeln. Lehmiger Kalkstein hält die Feuchtigkeit, Sandboden fördert das Wachstum der Rebe.

Gemäßigtes Klima und die Nähe zum Atlantik garantieren ideale Bedingungen für die Entstehung außergewöhnlicher Weine. Berühmt wurden Châteaux, wie z.B. Lafite Rothschild oder Latour in der AOC Pauillac, Léoville-Las-Cases in der AOC Saint-Julien oder Palmer in der AOC Margaux. Hauptrebsorten sind der Cabernet Sauvignon und Merlot, sowie anteilig Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec. Aus ihrem Fruchtpotenzial vereinen die Rebanlagen Tanninstruktur mit Eleganz und Finesse. 

Médoc-Weine sind bekannt für ihre Fähigkeit Jahrzehnte lang zu reifen. So können große Weine überzeugen mit Aromen von schwarzen Früchten, Cassis, Pflaumen, Tabak, Zedernholz und Gewürzen.

Als eine Kuriosität des Médoc kennt man den "verrücktesten Marathon der Welt". Beim MARATHON DES CHÂTEAUX DU MÉDOC zeigt sich eine der sympathischsten Seiten der Médocains. Seit 1985 treffen sich Anfang September über 8000 Läufer bzw. Lauf- und Weininteressierte zu diesem einzigartigen Fest. Mehr als 20 Verkostungsstationen, sowohl nur mit Wasser als auch mit Wein, lassen dem Teilnehmer die Wahl, ob es Qual oder Freude werden könnte. Denn mit einer Zeit von 3:40 h ist es für Trainierte durchaus unter die ersten 500 zu schaffen.

Freude jedenfalls macht der "längste Marathon der Welt". Wenn er durch die Parkanlagen von Lafite, vorbei an den Reben von Latour oder auf der Straße hoch zu Cos d'Estournel führt. Unzählige Zuschauer und begeisternde Musikergruppen entlang der Strecke verstehen es wie nirgendwo sonst die Läufer zu motivieren. Um das letzte Stück, an der Gironde entlang, in Pauillac das Ziel zu erreichen. Chapeau für den der es erleben konnte!