Ein Aristokrat namens Jean-Francois de Pontet kaufte im Jahre 1705 nördlich des Dorfes Pauillac einige Hektar Land, um eine Rebfläche anzulegen. Nachdem er im Ort ein Anwesen namens Canet erworben hatte, verband er, wie es üblich war, seinen Namen damit. So entstand 1781 Château Pontet-Canet, das mit der Klassifizierung von 1855 den Rang des Grand Cru Classé du Médoc erhielt. 10 Jahre später ging das Château in den Besitz des Handelshauses Cruse aus Schleswig-Holstein über. Mit dessen Modernisierung erreichte Pontet-Canet weltweites Ansehen durch Stärke und Integrität.
1975 erwarb es der Winzer und Cognac-Händler Guy Tesseron, der die Leitung 1994 seinem Sohn Alfred Tesseron übertrug. Fortan experimentierten beide gemeinsam an Methoden des Rebanbaues, die der Sensibilität der Pflanze so nahe wie möglich kamen. Zudem sollten die Verfahren der Herstellung sich jeder unterschiedlichen Parzelle angepassen.
Im Laufe der Jahre wurde das Wissen über die Terroirs des Weinguts präziser, intimer und fundierter. Die Qualität des Merlot verbesserte man 2004 durch die Umstellung von 14 Hektar Reben auf biodynamischen Anbau. Im folgenden Jahr geschah dies beim gesamten Rebenbestand. Sodann entschied man sich 2008 für den Einsatz von Zugpferden in den Rebanlagen. Damit schützte man alte Rebstöcke und vermied die Verdichtung des Bodens durch schwere Traktoren. So erreichten Pontet-Canets Weine 2010 die Zertifizierung für ökologischen und biodynamischen Landbau.
Mit seinen 81 Hektar Reben in der Gemeinde Pauillac hat Château Pontet-Canet im Norden die beiden prestigeträchtigen Nachbarn Mouton und Lafite Rothschild. Die Reben im Durchschnittsalter von 50 Jahren blicken vom „Plateau“ auf die Mündung der Gironde. Die Anhöhe aus Garonne-Kies ruht auf einem Kalksteinsockel. Der magere, durchlässige Boden, macht den Charakter der großartigen 60 % Cabernet Sauvignon-Reben aus. Nahe des Flusses verleiht kalkhaltigerer Boden den 30 % Rebstöcken des Merlot Struktur und Kraft. Ihre würzigen Aromen erhalten die Weine von Pontet-Canet aus den vier Parzellen Petit Verdot.
Etwa die Hälfte der Weine reift 16 bis 18 Monate in neuen Barrique-Fässern, 10-15 % in Barriques aus Einmalbelegung. Zudem kommen seit 2012 beim Ausbau etwa 30-40 % Betonamphoren zum Einsatz. Beraten wird Château Pontet-Canet dabei vom weltweit geschätzten Önologen Michel Rolland.
Rebsorten: 60% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 4% Cabernet Franc, 1% Petit Verdot, perfekt gelagert und gereift seit Kauf en primeur ab Château, zu genießen bis nach 2040, Füllstand hf high fill
Vinum 19
Gault & Millau 18
René Gabriel 18
Falstaff Magazin 94
Vinous Antonio Galloni 93
Windeadvocate Robert Parker 93
Verkostet Juli 2024:
2011 Château Pontet Canet von mittlerem Purpur, ausgeprägt in der Nase mit Aromen von Röstbrot, Waldheidelbeere, Graphit, Mokka und einer feinen Rauchnote. Der Wein braucht ein gutes Stück Luft um diese Aromen entfalten zu können. Im Mund weich, samtiger Ansatz, mit Druck am Gaumen, dort voll und intensiv, unterstützt von feinem Tannin. Sein mundfüllender Charakter begleitet den Abgang mit guter Eleganz.
Falstaff 94
"Tasting vom 18.02.2022: Peter Moser
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Ockerrandaufhellung. Zart floral unterlegte dunkle Waldbeernuancen, ein Hauch von kandierten Veilchen, etwas Nougat, Cassis, tabakige Anklänge, ein Hauch von Lakritze im Hintergrund. Saftig, elegant, frische rote Herzkirschen, reifes, integriertes Tannine, das dem Wein einen schönen Rückhalt gibt, finessenreicher Säurebogen, mineralisch und anhaftend, ein kleine Spur leichtgewichtiger als sein kräftiger Vorgänger 2010, der etwas höhere Merlotanteil ist spürbar, bereits gut entwickelt, ein ausgewogener Begleiter bei Tisch."
109,00 €
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